- Feb 1, 2024
Taoistische Weisheit in Zeiten der Erschöpfung: Claudia Heijdel über Burnout, Wachstum und Heilung
- Claudia Heijdel
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In diesem einzigartigen Blogbeitrag erkundet Claudia Heijdel, die Gründerin der Do-In School in den Niederlanden, die taoistische Perspektive auf Burnout. Ihre Einsichten bieten eine frische Sichtweise auf diese oft belastende Situation und ermöglichen es dir, Burnout nicht nur zu akzeptieren, sondern auch daran zu wachsen.
Die Weisheiten des Taoismus öffnen Türen zu einem tieferen Verständnis der natürlichen Rhythmen des Lebens und wie wir uns wieder mit ihnen verbinden können. Claudia Heijdel gibt nicht nur Einblicke in diese Perspektive, sondern bietet auch praktische Tipps und Übungen, die dir helfen, auf dem Weg der Genesung voranzukommen.
Der Artikel enthält außerdem wertvolle Hinweise für Begleiter von Menschen im Burnout, darunter Coaches und Yogalehrer/innen. Entdecke gemeinsam mit Claudia Heijdel einen neuen Ansatz zur Selbstheilung und Wachstum inmitten von Burnout.
Was bedeutet Burnout?
Burnout bedeutet wörtlich übersetzt ausgelöscht oder ausgebrannt. Auf dem Weg hast du alle Signale ignoriert oder verpasst, so dass du am Ende nicht weitergehen kannst. Es ist ein Stadium der Immobilität eingetreten. Das Feuer ist aus. Trotz all deiner Bemühungen und harten Arbeit hast du versagt. So fühlt es für dich an.
Wusstest du, dass ‚Nirvana‘ wörtlich übersetzt ausgelöscht, ausgebrannt und unbeweglich bedeutet? Im Buddhismus erreicht man mit dem Nirvana den höchsten Bewusstseinszustand. Der höchste Bewusstseinszustand bedeutet Erleuchtung. Dafür ist es wichtig, dass du über Lust, Ekel und Verwirrung hinwegkommst. Das Auslöschen dieser Aspekte gibt Raum für Erleuchtung: das Eindringen in das authentische Seelenbewusstsein.
„Deshalb sehe ich das Burnout als eine große Stärke, als einen Punkt der Umkehrung.“
Dies ist der Moment, der dir die Chance bietet, aus dem ausgebrannten Zustand in deinen authentischen Zustand zu gelangen.
Was Passiert, wenn man burnout ist?
Wenn man burnout ist, hat man keine Energie mehr für das Verlangen. Keine Energie mehr, um sich an alles anzupassen, was (deiner Meinung nach) sozial wünschenswert ist. Keine Energie, um alle Erwartungen perfekt zu erfüllen. Und keine Energie mehr, um das zu erfüllen, was dich angeblich erfolgreich macht. Mit anderen Worten: keine Energie mehr das Beste zu tun, um gut genug zu sein.
Wenn man keine Energie mehr hat, gibt es automatisch Raum, um in die Stille zu kommen und sich hier hin zu begeben. Burnout zu sein, gibt dir also die Gelegenheit, über dein Leben nachzudenken und dich wieder mit deinem authentischen Wesen zu verbinden: deinem inneren Buddha, deiner inneren Weisheit.
Wenn du diese Chance ergreifst, wird dein Leben wieder an Qualität gewinnen und du wirst glücklicher sein.
Diese Chance führt dich über die Illusionen hinaus, die du lange für Wahrheiten gehalten hast. Du erkennst, dass du in deinem authentischen Wesen gut genug bist. Aus dem bloßen Selbstsein heraus kannst du dich weiter entwickeln, die Welt entdecken, wachsen und gedeihen.
Jetzt musst du nichts mehr leisten, um wertvoll zu sein. Man kann auch nicht mehr wirklich scheitern, denn man ist in der Lehre des Lebens. Ja, du kannst hinfallen. Aber du kannst auch wieder aufstehen. Oder lege dich eine Weile hin und genieße die Ruhe und eine andere Sichtweise.
Auf dem Weg zum Burnout verletzt man sich selbst. Aber wenn man erst einmal dort angelangt ist, gibt es eine Chance für ein neues Leben. Versuche also nicht die Situation, aus der du gekommen bist, wiederherzustellen. Erkenne deine Lektionen und deine Stärke und schaffe dein Leben neu. Mit neuen Wahrheiten, Werten und Normen, die zu dir passen. Was dich strahlen lässt und glücklich machen wird.
Raus aus dem Burnout mit Do-In Yoga-Elementen
Innerhalb des Do-In Yoga verwenden wir die fünf Elemente-Lehre, um die Zusammenhänge in der Natur und im Leben zu verstehen. Auf der Grundlage dieser Elemente werde ich dir einen Einblick in das Burnout geben. Die fünf Elemente in Kürze:
Wasser-Element:
Tod, Empfängnis, Geburt, kann auslöschend sein, lösend und zur Bewässerung. Energie des Winters, Stille und Geräusche, Angst und Willenskraft/Überleben, Nervensystem. Beteiligte Organe: Blase und Niere
Holz-Element:
Kindheit, Wachstum, Entwicklung, Kreativität, freie Beweglichkeit, Frustration, kann brennen, kann Wurzeln schlagen, kann Wasser aufnehmen, Energie des Frühlings, das sichtbar werden des Lebens. Beteiligte Organe: Leber und Gallenblase
Feuer-Element:
Blühen deines Lebens, Reife, gibt Wärme und Licht, brennt und verwandelt sich damit, schafft fruchtbare Erde, Energie des Sommers (Sonne). Beteiligte Organe: Herz und Dünndarm
Erde-Element:
Reife, Energie des Spätsommers, Ernte, Verkostung und Genuss, aber auch Grübeln, Angst. Beteiligte Organe: Magen und Milz
Metall-Element:
Alter, Sterben, Loslassen, Bündelung der Essenz der gelernten Lektionen, Erinnerungen, Rückblick, Hingabe, Trauer, Kummer, die Energie des Herbstes. Beteiligte Organe: Lunge und Dickdarm
Burnout-Diagnose aus der Sicht der Philosophie des Do-In Yoga
Burnout bedeutet ausgebrannt zu sein. Ausgebrannt zu sein, bedeutet, dass es kein Feuer gibt und daher auch keine Freude, Wärme und Lust. Kein Feuer mehr, weil das ganze Holz verbrannt und zu Asche (Erde) geworden ist. Auf der Grundlage der Fünf-Elemente-Lehre bedeutet das:
Grübeln
Es gibt also zu viel Erde (Grübeln, Angst, Stress, mögliches Sodbrennen oder andere Magenbeschwerden physisch oder mental/emotional). Das Metall wird nicht mehr durch den Mangel mit dem Feuer kontrolliert (geschmolzen), so dass auch die Erlösung stecken bleibt: möglicherweise Dickdarm- oder andere Verdauungsbeschwerden.
Stress
Darüber hinaus ist der Atem aufgrund des Stresses und der Besorgnis oft zu weit oben, kurz und flach, und es kann eine Form von Hyperventilation (Lungen) auftreten.
Das Wasser kann gefroren (blockiert) oder erschöpft (durch Feuer verdampft) sein. Alles in allem eine Menge Stress durch (Versagens-)Angst, Nervosität: Ungleichgewicht in der Funktionsweise des Nervensystems.
Harmonie in Ruhe (Yin) und Aktion (Yang)
Neben den fünf Elementen betrachten wir auch die Beziehungen zwischen Yin und Yang. Vielleicht hast du schon von diesen Begriffen gehört, vielleicht auch nicht. Kurz gesagt, bei Yin und Yang geht es um die polaren Kräfte in der Natur. Diese sind scheinbar widersprüchlich, ergänzen und nähren sich aber in Wirklichkeit gegenseitig.
Beispiele:
Yin: Nacht, Abkühlung, es geschehen lassen, Entspannung, Befeuchtung des Bindegewebes, Kälte, Zentrierung der Energie in Ruhe
Yang: Tag, Erwärmung, Selbstinitiierung, Aktivierung, das Lymphsystem fließen lassen, Wärme, Energiefluss durch den Körper
Yin-Ansatz
Da du während eines Burnouts sehr müde bist, würdest du zunächst erwarten, dass ein Yin-fokussierter Ansatz für die Do-In-Yoga-Praxis am besten geeignet ist. Diese Art der Ausübung von Do-In Yoga befeuchtet das Bindegewebe und entspannt das Nervensystem. Dies kann während eines Burnouts sehr nahrhaft und heilsam sein, wenn eine Dürre aufgrund des Mangels am Element Wasser herrscht.
Yang-Ergänzung
Was ebenfalls fehlt, ist der Fluss der Lebensenergie. Besonders wenn das Wasserelement stagniert (gefroren) ist. Bei einem Burnout gibt es viel Stress und blockierte Energie im Körper. Dies erfordert einen stärker Yang-orientierten Ansatz im Sinne einer dosierten aktiven Bewegung. Durch mehr Bewegung wird die Blutzirkulation und der Energiefluss angeregt und Wärme erzeugt. Diese Wärme taut das blockierte Wasserelement auf, so dass es wieder fließen kann. Wenn man aber wenig Energie hat, muss man sie sparsam einsetzen.
Grenzen
Es ist daher wichtig, beiden Aufmerksamkeit zu schenken. Aber wo ist die Grenze? Wann tust du zu wenig und wann tust du zu viel? Hier treffen wir den Kern. Zu diesen Fragen gehört die Energie des Metallelements: Grenzen erkennen, anerkennen und entsprechend handeln.
Die Kunst besteht darin, den Mittelweg zu gehen: zwischen Yin und Yang.
Beim Do-In Yoga bringst du den Körper auf dosierte Weise in Bewegung: Du aktivierst (=Yang) den Körper mit Aufmerksamkeit (=Yin). Bei einem Burnout verdient dieser Aspekt besondere Aufmerksamkeit.
Auf diese Weise kann aus dem Ausgebrannten, aus der Bewegungslosigkeit, wieder in Bewegung kommen (=Yang-Aspekt) Raum gegeben werden. Das bedeutet, dass der Körper durch kontinuierliche, dosierte Bewegung vitalisiert und erwärmt wird. Dadurch wird das lymphatische System aktiviert, so dass alle Abfallprodukte entfernt werden. Die Vitalisierung stellt das Metallelement und die Lungenenergie wieder her und die Erwärmung regeneriert das Feuerelement und die Herzenergie. Die kontinuierliche, dosierte Bewegung entspannt das Wasserelement, so dass es wieder zu fließen beginnen kann.
Dosiertes Bewegen mit Yin und Yang?
Der Yin-Aspekt in der Bewegungsart beinhaltet das Dosieren. Nutze nur ein Viertel deiner Bewegungsmöglichkeit. Manchmal kann man sogar anfänglich durch 10 dividieren, mit anderen Worten: nur 10% dessen zu nutzen, was man glaubt, tun zu können.
Der Yang-Aspekt bedeutet: In Bewegung bleiben, im Fluss und in Verbindung mit der Atmung. Da der Atem oft kurz und zu weit oben ist, kann man sich nicht allzu viel bewegen.
Zum Beispiel: Während der Einatmung hebst du die Arme bis zum vollständigen Einatmen an und während der Ausatmung entspannst du die Arme wieder nach unten. Vielleicht sind deine Arme nur 10 cm hochgekommen und du hast schon eingeatmet, während du dir vorgestellt hast, deine Arme auf Schulterhöhe zu bringen. Es ist wichtig, die gesamte Luft auszuatmen und darauf zu warten, dass der Körper wieder von selbst einzuatmen beginnt. Dafür musst du nichts tun.
Es ist wichtig, sowohl Körper als auch Geist zu erwärmen (durch Bewegung, Aufmerksamkeit, Akzeptanz, Mitgefühl) und den Atemfluss zu regulieren. Damit beginnt die Energie wieder zu fliessen und das Nierenfeuer wird aufgeladen.
Das Nierenfeuer kann als deine innere Batterie oder dein Sparkonto angesehen werden. Beim Burn-out ist es komplett leer. Und oft hat man sogar einen Minussaldo. Fange also an, weniger auszugeben, als du bekommst. Baue dein Sparkonto wieder auf und lade deine Batteriereserven auf.
Du bewegst dich also auf einem niedrigeren Niveau, um nicht mehr Energie zu verbrauchen, als dir eingebracht wird.
Mini-Serie von 15 Do-In Yoga-Übungen, um aus dem Burn-out herauszukommen:
1. Fange mit Klangübungen an: Aaa, Eee, Iii, Ooo, Üüü, Ohm.
Atme mit dem Ton ‚Aaa‘ aus. Der nächste Ausatmen ‚Eee‘, etc. Nimm dir die Zeit, um komplett auszuatmen. Warte bis der Körper von allein mit dem Einatmen beginnt. Atme so tief wie möglich ein, und beim nächsten Ausatmen sprichst du den nächsten Ton aus. Wiederhole die gesamte Sequenz maximal dreimal.
Der Effekt ist, dass du dich erdest, Luft zum Atmen bekommst und deine Nierenenergie aufbaust (Batterieladung). Gut für das Element Erde, Metall und Wasser.
2. Die Arme schwenken
Entspanne dich in der Grundhaltung. Füße hüftbreit, alle Zehen zeigen nach vorne. Lasse die Arme bis auf Schulterhöhe nach vorne kommen und beim Ausatmen wieder fallen. Beim dritten Mal nimmst du die Arme ganz nach oben. Lasse sie beim Ausatmen wieder fallen. Wiederhole diese Übung mit jeweils drei Schwüngen dreimal.
Auf diese Weise lässt du all die Sorgen und das Grübeln los und öffnest deinen Körper, um die Energie durchströmen zu lassen. Gut für das Erde-, Feuer- und Metall-Element.
3. Abrollen
Von der Standhaltung rollst du Wirbel für Wirbel nach unten bis zu einer Vorwärtsbeuge. Ausatmen und mit dem Kopf nach vorne hängend beginnen. Beim nächsten Ausatmen rollst du ein paar Wirbel weiter. Halte inne beim Einatmen. Rolle beim Ausatmen wieder ein paar Wirbel weiter. Wenn du ganz abgerollt bist, fasse deine Ellbogen mit den Händen und stecke deinen Kopf in das Fenster deiner Arme. Atme dreimal und entspanne deine Arme nach unten.
Mit dieser Übung entspannst du dein Wasser-Element und dein Nervensystem, so dass die Energie wieder zu fließen beginnt. Auch Nacken- und Schultersteife können den Körper durch das Fenster deiner Arme und die Schwerkraft verlassen.
4. Umgekehrtes V
Beuge deine Knie so weit wie nötig, um mit den Händen den Boden zu erreichen. Fühle, wie deine Handflächen und Fußsohlen den Boden berühren. Gehe mit den Händen leicht nach vorne, während deine Fersen den Bodenkontakt halten. Nicht weiter als das! Atme dreimal ein und aus.
Dadurch wird dein Wasser-Element stimuliert, das Wasserelement wird stärker und reduziert / eliminiert die Angst.
5. Entspanne dich im Vierfüßlerstand.
Lasse beim Ausatmen die Knie auf den Boden sinken bis du im Vierfüßlerstand bist. Spür in dich hinein, ob du hier etwas bewegen willst: Bewege dein Gewicht von vorne nach hinten von einer Seite auf die andere.
Der Vierfüßlerstand hilft dir, mit deinem Bewusstsein aus deinem Kopf heraus und in dein Hara (Unterbauchgefühl) zu gelangen. Gut für dein Erde-Element. Wir nutzen diese Bewegung als eine Übergangsübung zur Bauchlage und zur Bauchrolle.
6. Entspanne dich in die Stellung des Kindes.
Lasse nun aus dem Vierfüßlerstand das Gesäß bis zu den Fersen und die Stirn auf den Boden sinken, damit du dich in der Stellung des Kindes entspannen kannst. Atme dreimal ein und aus, während die Stirn auf dem Boden oder auf deinen Händen ruht.
Die Stellung des Kindes hilft dir dabei, die Überreizung zu überwinden. Da du mit der Stirn auf dem Boden liegst, kannst du dich durch das dritte Auge in Verbindung mit der Erde entladen. Diese Übung ist gut für das Holz- und Erdelement. Und auch für den unteren Rücken!
7. Bauchlage und Bauchrolle.
Verfolge deinen eigenen Weg von der Stellung des Kindes zur Bauchlage. Beachte, wie dein Körper sich bewegt und wie du atmest. Strecke dich in der Bauchlage aus, mit den Armen nach vorn und den Beinen nach hinten. Stelle dir vor, dass deine Arme und Beine an deinem Bauch beginnen (Hara). Verlängere sie nach vorne. Das Ergebnis kann sein, dass du ein wenig auftauchst, ein wenig vom Boden weg. Mit deinen Armen und Beinen und deinem Oberkörper. Atme drei mal.
Dann legst du deine Hände auf den Rücken und faltest deine Finger zusammen. Strecke die Arme und Beine nach hinten, genieße die Öffnung in der Brust und das Zusammenziehen der Schulterblätter. Atme ein bis drei mal durch und entspanne dich.
Spüre, ob du einen Fuß oder ein Fußgelenk mit einer Hand greifen kannst. Wenn ja, strecke dich einmal, indem du den Fuß oder das Fußgelenk in deine Hand drückst. Es sollten keine Schmerzen im unteren Rückenbereich auftreten.
Prüfe, ob du das auch auf der anderen Seite tun kannst. Es kann von Seite zu Seite unterschiedlich sein. Welche Seite fällt dir leichter? Fange beim nächsten Mal dort an. Achte darauf, ob sich deine leichte Seite jedes Mal, wenn du übst, verändert.
Zum Abschluss:
Spüre, ob du beide Füße oder Knöchel greifen kannst. Drücke deine Füße oder Knöchel sanft in deine Hände, um eine Dehnung zu erzeugen. Atme drei mal in den Bauch ein und puste alles durch den Mund aus. Dies kann eine Rollbewegung verursachen: das Bauchrollen. Nimm dir die Zeit, diese Bewegung zu erlernen. Lass es auf dich zukommen.
Über die Wirkung dieser Übung könnte ich ein ganzes Buch schreiben. Durch deinen Bauch und deinen Nabel verbindest du dich wieder mit der (Mutter-)Erde. Eine solche Bauchmassage hilft dir, tiefere Emotionen wie Scham und Schuldgefühle zu heilen. Hierbei werden die Druckpunkte massiert, um aus deinen Wurzeln, deinem inneren Gleichgewicht, deiner eigenen Identität zu leben. In Verbindung mit deinen Gefühlen und deiner inneren Realität, im Hier und Jetzt, jenseits von Egoismus und deinen Masken, um wieder Entscheidungen treffen zu können.
8. Zurück zur Stellung des Kindes.
Nimm wieder die Stellung des Kindes ein und ruhe dich aus. So lange du möchtest.
In Bezug auf diese Übungsfolge, neutralisierst und verarbeitest du jetzt die Auswirkung.
9. Der wellige Vierfüßler.
Kehre in die Vierfüßlerposition zurück und atme einige Male ein, während du bei der Ausatmung den Rücken so konvex wie möglich machst und während der Einatmung den Rücken entspannst.
Auf diese Weise kannst du die beiden Hauptmeridiane sanft durchfließen lassen. Diese sind das Konzeptionsgefäß und das Gelenkgefäß. Auf diese Weise kannst du wieder ganz rein empfangen und genügend Rückgrat schaffen, um dein Leben zu tragen.
10. Zurück zum umgekehrten V.
Im Vierfüßlerstand drückst du deine Zehen in den Boden und bringst dein Gewicht in Richtung deiner Füße, während du deine Beine streckst. Atme bis zu drei Mal ein und aus.
Damit wird alles, was du getan hast, bestätigt. Du erlebst mehr Selbstvertrauen. Wiederherstellung des Nervensystems. Gut für dein Wasser- und Erdelement.
11. Über den Vierfüßler zum Schneidersitz.
Entspanne deine Knie nun wieder nach unten auf den Boden. Im Vierfüßler angekommen, überkreuzt du deine Knöchel und bringst das Gesäß zurück, bis du in einem Schneidersitz auf dem Boden sitzt.
Jetzt kannst du Agilität aufbauen. Gut für dein Holzelement.
12. Spreitzsitz mit seitlicher Dehnung.
Falte deine Hände vor der Brust in einer Gebetsposition zusammen. Rolle deine Gelenke ein paar Mal über das Brustbein und strecke dann die Arme nach oben. Die Finger noch immer verschränkt, Handflächen nach oben, der Sonne entgegen. Atme aus und dehne dich zu einer Seite deines Körpers auf. Halte hier einen Atemzug. Dann atme ein und komme wieder zurück zur Mitte. Strecke dich anschließend zur anderen Seite deines Körpers. Halte einen Atemzug. Komme wieder zurück und atme aus, indem du die Arme seitlich nach unten kreisen lasst.
Diese Übung löst Gefühle von Frustration, Ärger und Ohnmacht auf, gibt neuen Raum für Bewegung, verbindet links und rechts (auch im Gehirn) und regt die Kreativität an, lässt das Holzelement durchfließen.
13. Spreitzsitz neutralisieren
Verweile noch einen Moment im Spreitzsitz, lege die Hände vor dich auf den Boden und entspanne den Kopf nach unten. Deine Arme sind nach vorne ausgestreckt auf dem Boden. Es spielt keine Rolle, wie tief man in der Dehnung ist. Es ist dein Körper, gib deinem Körper Zeit, sich an diese Dehnung zu gewöhnen.
Mit dieser Dehnung verarbeitest du die Eindrücke aus der seitlichen Dehnung, verbindest die gesamte Yang-Energie und lässt sie durch deinen Körper fließen.
14. Abrundung in den Schneidersitz
Bringe die Beine zu einem Schneidersitz zusammen. Finde heraus, was du mit deinem Körper und deinen Armen tun kannst: Öffne die Seiten deines Körpers, indem du einen Arm nach oben streckst und den anderen neben dir auf den Boden legst. Öffne die Vorderseite deines Körpers, indem du die Hände hinter dich auf den Boden legst und die Sonne durch dein Herz anlächelst. Wringe dich selbst aus, indem du eine Hand auf das gegenüberliegende Knie legst und deine Körperachse verdrehst. Danach auch die andere Seite.
Komme mit beiden Händen auf die Knie zurück. Atme ein und kreise deine Arme seitlich nach oben. Kreuze die Arme über dem Kopf und atme aus, kreuze die Hände auf die Knie: die linke Hand auf dem rechten Knie und umgekehrt. Entspanne dich nach vorne und atme drei mal tief durch. Komme mit dem Ausatmen wieder nach oben und strecke die Arme nach oben. Kreise die Arme seitlich bis zu den Knien zurück und lege die Hände auf die Knie. Ruhe. Drei Atemzüge.
Bringe deine Beine wieder in den Schneidersitz und wiederhole die Übung. Überkreuze die Arme auch andersherum.
Stelle deine innere Heizung / das Thermostat wieder her. Stelle deine Verdauung wieder her. Stelle deine Aura wieder her. Heile deine Verletzungen. Gut für das Feuerelement und die Meridiane des Perikard und die dreifache Erwärmung.
15. Erholung
Wähle ein Lied aus deiner Lieblings-Entspannungsmusik aus. Lege dich bequem auf den Rücken, mit den Armen etwa 20 cm neben dir, drehe die Handflächen nach oben. Das entspannt die Schultern.
Atme ein und spanne ein Bein an, atme aus und entspanne dich wieder. Mache dasselbe mit dem anderen Bein. Danach mit einem Arm und wiederhole es mit dem anderen Arm. Hebe schließlich den Kopf beim Einatmen sanft an und entspanne den Kopf beim Ausatmen.
Ruhe dich aus, bis du wieder ‚aufwachst‘. Fühle, wann es Zeit ist, wieder aufzustehen und den Rest des Tages wie neu geboren zu beginnen. Oder gehe in die Nachtruhe (je nach Tageszeit). Drehe dich dazu sanft mit angezogenen Knien auf die Seite. Atme einmal durch, und wenn du bereit bist, kommst du zum Sitzen. Finde einen bequemen Sitz für dich. Beim Einatmen bringst du die Arme seitlich nach oben und beim Ausatmen schließt du die Hände über dem Kopf und bringst sie vor dem Kopf nach unten. Verbeuge dich vor dir selbst und bedanke dich bei dir.
Diese letzte Übung ist die wichtigste. Alles, was in Bewegung gesetzt wurde, kann verarbeitet und gespeichert werden. Sodass, du beim nächsten Üben weiteraufbauen kannst und nicht wieder ganz von vorne anfangen musst. Abfallprodukte können den Körper verlassen, Eindrücke können verarbeitet werden, neue Erkenntnisse werden gespeichert und so weiter. Nur so entdeckst du den unschätzbaren Wert dieser letzten Übung.
4 einfache Tipps, wenn du einen Burn-out erlebst:
Übe, NEIN (Yin-Qualität) zu sagen, Ja sagen (Yang-Qualität).
Nimm dir die Zeit, zu lernen, die Dinge zu erkennen, die dich glücklich machen und dir Energie geben, schreibe sie auf.
Sobald du merkst, dass etwas zuviel Energie kostet und dich leer macht, schreibst du auf, was es ist.
Baue dein Energiekonto wieder auf: Jeden Morgen, wenn du aufwachst, hast du 100% Energie für den Tag. Übrigens: Es sind deine 100%. Das muss nicht zu 100 % das gleiche sein wie bei deinem Nachbarn oder bei jemandem, der megastark ist. Stell dir vor, du hättest abends, wenn du ins Bett gehst, mindestens 20% übrig, die du auf dein Energiesparkonto einzahlen kannst. Auf diese Weise baust du wieder Reserven auf. Diese Übung hält dich auf Trab, damit du bewusst wählst, wie viel Energie du jeder Aktivität im Laufe des Tages gibst.
9 TIPPS für Do-In-Yogalehrer, die Menschen mit Burn-out begleiten:
Erstelle Übungsserien in der Reihenfolge des Ko-Zyklus
Verarbeiten die Wundermeridiane in deiner Übungsserie auf freundliche Weise
Achte bei jeder Übung darauf, die verschiedenen Bewegungsgrenzen zu spüren: Wo liegt die physische Höchstgrenze deines Klienten? Und wo will dein Kunde diese Grenze setzen?
Ändere jetzt die Frage zu: Wo ist die Grenze, wenn du die Bewegung stoppst - am Ende der Ein- oder Ausatmung?
Was wäre, wenn du drei Minuten an der gleichen Stelle bleiben würdest, wo würde die Grenze liegen?
Wann fühlst du dich in der Haltung noch wohl und wann nicht? Wo ist die Grenze?
Leite deinen Klienten dazu an, herauszufinden, wann es ihm am leichtesten fällt sein Bestes zu geben, um die Grenze zwischen müheloser und schwieriger Bewegung zu beurteilen.
Persönliche Beratung oder Gruppenunterricht
Es ist schön, eine persönliche Beratung zu bekommen. Oder folge dem regulären Gruppenunterricht, jedoch nur mit 10% deiner Fähigkeiten. Auf diese Weise baust du deine Energie wieder auf.
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Bist du ein Trainer, Therapeut, Masseur oder Lehrer mit eigener Praxis oder eigenem Studio?
Klicke hier, um zu sehen, ob die Schulung der nächste richtige Schritt für dich ist.
Die Lehre des Do-In Yoga wirkt als Rahmen und Bündelung von anderen Methoden und Therapien.
Arigato! Vielen Dank!
Viel neue Energie und Lichtpunkte,
Claudia Heijdel
2 comments
Vielen Dank für diesen spannenden und bereichernden Beitrag. Ich kann mit deinen Worten mitgehen und fühlen, was du beschreibst. Als ehemals Betroffene hätten mir genau solche Worte geholfen statt dahin geführt zu werden, dass ich das Problem bzw. nicht stark genug bin. Ich finde deine Anleitung zu den Übungen großartig beschrieben und verstehe nun den Sinn hinter diesen Übungen und Bewegungsabläufen, welche mir aus diversen Kursen bekannt waren. Ich danke dir sehr für deine Inspiration und einen neuen Blickwinkel auf das Phänomen Burnout.
Alles Liebe, Ramona
Hallo liebe Ramona,
Ich bin sehr glücklich über deine Reaktion auf diesen Blog! Denn du und ich sind bei weitem nicht die Einzigen, die mit Burnout und seinen Folgen zu kämpfen haben. Ich danke dir also für deine Antwort und wünsche dir vor allem viel Sanftmut und Selbstliebe mit den neuen Erkenntnissen, die du aus diesem Blog gewonnen hast.